Ansprechpartner

Dr. Mykola Borovyk,
wiss. Projektmitarbeiter
Markt 15
09669 Frankenberg/Sa.

Tel.: + 49 37206 64 - 1116
E-Mail:
m.borovyk@frankenberg-sachsen.de

 

Sandra Saborowski, Bildungsmanagerin
Markt 15
09669 Frankenberg/Sa.

Tel.: + 49 37206 64 - 1112
E-Mail:
s.saborowski@frankenberg-sachsen.de

Dokumentation
Gedenkstätte KZ Sachsenburg

Das frühe Konzentrationslager Sachsenburg

In Sachsenburg wurde Anfang 1933 von den Nationalsozialisten in den Werksanlagen der vormaligen Spinnerei ein „Schutzhaftort“ errichtet, der bis 1937 als Konzentrationslager ausgebaut und betrieben wurde.

Sachsenburg hebt sich von den anderen authentischen Orten der Geschichte des Nationalsozialismus ab, da sich in der ehemaligen Zwirnerei und teilweise auch auf dem Schloss Sachsenburg das bedeutendste und am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen befand, das man auch als einen Vorläufer der späteren Lager wie Buchenwald und Sachsenhausen bezeichnen kann. Im Juli 1934 von der SS übernommen, ist es das einzig verbliebene sächsische KZ bis in das Jahr 1937. Dort wurden nicht nur politisch Andersdenkende, Juden, Zeugen Jehovas, katholische und evangelische Geistliche, „Kriminelle“ und sogenannte „Asoziale“ in „Schutzhaft“ genommen, sondern auch Wachmannschaften militärisch ausgebildet sowie SS-Kommandanten ausgewählt und auf ihre „Karrieren“ vorbereitet. Während des gesamten Zeitraums von 1933 bis 1937 wurden ca. 10.000 Gefangene im KZ Sachsenburg inhaftiert. Das Gebäudeensemble wurde nach 1937 bis 1990 wieder als Produktionsstandort genutzt. Das Gelände ist daher weitgehend erhalten.

Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg

Mit Bestürzung hat der Wissenschaftliche Beirat der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg erfahren, dass der Aufbau einer Gedenkstätte am Ort des Konzentrationslagers Sachsenburg in Frankenberg (Sachsen) (vorerst) nicht weiter gefördert werden soll. Damit droht dem gesamten Vorhaben das Aus. Der Beirat appelliert nachdrücklich an die Verantwortlichen, diese Entscheidung zu überdenken.

In Sachsenburg war in der Zeit der NS-Diktatur das größte und ab 1934 einzige Konzentrationslager in Sachsen angesiedelt. Hier wurden vor allem Tausende politische Gegner sowie widerständige Geistliche und rassistisch Verfolgte inhaftiert, misshandelt und auch ermordet. Im Rahmen der militärischen Ausbildung von SS-Totenkopfverbänden im Lager entstanden Täter-Netzwerke, die die Entwicklung des KZ-Systems maßgeblich geprägt haben. Sachsen verzeichnete 1933 die höchste Dichte an Konzentrationslagern im Deutschen Reich.
Die im Aufbau befindliche KZ-Gedenkstätte Sachsenburg ist die einzige Gedenkstätte im Freistaat Sachsen, die diese Themen abbildet und exemplarisch an die fru?hen Konzentrationslager erinnert. Seit Jahren gibt es ein großes gesellschaftliches Engagement, um vor Ort eine Gedenkstätte zu etablieren.

Das von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) bewilligte Projekt hat einen Gesamtumfang von etwa fünf Millionen Euro, das sich infolge steigender Baukosten um rund eine Million Euro erhöht hat. Der Bund ist bereit, die Hälfte der Kosten zu tragen. Falls der Freistaat Sachsen seinen Anteil nicht leistet, könnten auch diese Mittel verfallen. Für den ersten Bauabschnitt ab 2024 sind bereits 1,5 Millionen Euro aus dem sächsischen Landeshaushalt (PMO-Mittel) bewilligt worden. In dieser Phase, die Ende 2025 abgeschlossen sein wird, wird das Außengelände neu gestaltet. Die notwendigen Vorplanungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt sind abgeschlossen.

Im Entwurf für den sächsischen Doppelhaushalt 2025/26 sind keine Mittel für den zweiten Bauabschnitt und damit für den weiteren Aufbau der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg mehr eingestellt. Dabei ist dieser Bauabschnitt für das Gesamtprojekt der bedeutsamste: Im zweiten Bauabschnitt soll das ehemalige KZ-Kommandanturgebäude mit vier historischen Arrestzellen saniert und zu einem Besucherzentrum mit ständiger Ausstellung sowie Seminar- und Bu?roräumen ausgebaut werden.

Das Projekt verträgt keinen Aufschub: Die Sanierung des historischen Kommandanturgebäudes muss sofort in Angriff genommen werden, da es andernfalls infolge des maroden Zustands baulich nicht erhalten werden kann. Essentielle bauliche Zeugnisse aus der NS-Zeit wären damit unwiederbringlich verloren. Hinzu kommen die politischen Mehrheitsverhältnisse in Stadt und Land, die eine Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt äußerst unwahrscheinlich machen.

Gerade heute sind Orte wie die KZ-Gedenkstätte Sachsenburg, die die Bedeutung von Demokratie, Pluralität und Rechtsstaatlichkeit anhand der historischen Entwicklung im Nationalsozialismus aufzeigen, unverzichtbar.

Der Wissenschaftliche Beirat der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg begleitet seit Frühherbst 2020 fachlich den Aufbau der Gedenkstätte. Die erfolgreiche Einwerbung von Projektmitteln im Rahmen des Bundesgedenkstättenkonzepts hat er durch die intensive Mitarbeit an dem Antrag der Stadt Frankenberg bei Bund und Land unterstützt.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an:

  • Prof. Dr. Mike Schmeitzner, stellv. Direktor des HAIT (Sprecher des Wiss. Beirats)
  • Dr. Birgit Sack, Leiterin der Gedenkstätte Mu?nchner Platz Dresden / Stiftung Sächsische Gedenkstätten (stellv. Sprecherin des Wiss. Beirats)

 

 

Stellungnahme des Gesellschaftlichen Beirats der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg

Der Gesellschaftliche Beirat des Gedenkstättenprojekts KZ Sachsenburg hat mit großer Besorgnis erfahren, dass im von der Landesregierung beschlossenen Haushaltsentwurf für 2025–2026 keine Mittel für die Finanzierung der zweiten Phase des Projekts vorgesehen sind.

Der Gesellschaftliche Beirat vereint zivilgesellschaftliche Initiativen, Religionsgemeinschaften, Bildungseinrichtungen und andere Zusammenschlüsse, die die Errichtung einer würdigen Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Sachsenburg unterstützen. Die in den Beirat eingebundenen Organisationen setzen sich seit Jahrzehnten mit aller Kraft dafür ein, dass das Gedenken an die Opfer dieses Lagers nicht verloren geht und das die historischen Lehren, die aus seiner Geschichte zu ziehen sind, an die Gesellschaft weitergegeben werden.

Die Geschichte dieses Lagers zeigt am konkreten Beispiel, wie innerhalb weniger Monate eine demokratische Gesellschaft in eine Diktatur verwandelt wurde. Dieses Lager war das größte und am längsten genutzte Lager in Sachsen. Über 10.000 Menschen – Gegner des NS-Regimes oder einfach Personen, die von den Nationalsozialisten als Feinde betrachtet wurden – wurden dort ohne gerichtliches Urteil inhaftiert. Viele von ihnen wurden misshandelt und gefoltert, einige ermordet oder zu Tode gequält. Diese Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten.

Die Diskussionen um die Errichtung einer Gedenkstätte in Sachsenburg dauern bereits seit drei Jahrzehnten an. In dieser Zeit wurde ein Teil des einzigartigen Baukomplexes des Lagers bereits zerstört. Auch das ehemalige Kommandanturgebäude des Lagers, das Arrestzellen enthält, deren Wände noch immer Inschriften der Häftlinge zeigen, ist akut vom Verfall bedroht. Die Sanierung dieses Gebäudes und die damit verbundene Errichtung eines Besucherzentrums mit Dauerausstellung und Seminarräumen ist als die zweite Phase des Projekts geplant.

Ohne den sofortigen Beginn der Sanierungsarbeiten wird das Gebäude – dessen Dach bereits massiv durch Hausschwamm und Schädlingsbefall beschädigt ist – weiter verfallen und unwiederbringlich verloren gehen. Ohne die Umsetzung dieser Bauetappe verliert auch die erste Phase, die sich vorrangig auf die infrastrukturelle Entwicklung des Gedenkortes konzentriert, weitgehend ihren Sinn. Darüber hinaus würden bereits eingesetzte öffentliche Mittel – insbesondere für vorbereitende Maßnahmen und die Finanzierung der ersten Projektphase – verloren gehen. Auch die vom Bund bereitgestellten Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro zur Realisierung des Projekts könnten nicht genutzt werden.

Der Gesellschaftliche Beirat der Gedenkstätte appelliert daher an die sächsische Staatsregierung und an die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker der demokratischen Fraktionen des Landtags, diese Entscheidung zu überdenken und eine Möglichkeit zur Finanzierung des Abschlusses des Gedenkstättenbaus zu finden.


Im Namen des Gesellschaftlichen Beirates
Gisela Heiden (Sprecherin)

Planungen zur Gedenkstätte KZ Sachsenburg gehen voran

Das Projekt der Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Sachsenburg kommt voran. Dank der finanziellen Unterstützung des Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) konnten in den vergangenen Monaten alle notwendigen vorbereitenden Untersuchungen für die Planungsarbeiten veranlasst werden. Insbesondere wurden die restauratorisch-konservatorische und holzschutzgutachterische Untersuchungen des Gebäudes der ehemaligen Lagerkommandantur eingeleitet, in dem die Dauerausstellung der künftigen Gedenkstätte untergebracht werden soll. Im Auftrag der Stadt wurden außerdem Vermessungsarbeiten und Bodenuntersuchungen durchgeführt, die für die Planung der Gestaltung des Außengeländes der künftigen Gedenkstätte erforderlich sind. Dadurch konnten die von der Stadt beauftragten Planungsarbeiten erheblich vorangebracht werden.

Für einige Teilbereiche des Gedenkstättenkomplexes, insbesondere für die Gebäudereste der ehemaligen Kommandantenvilla, die Außenanlagen und die Brücke über den Mühlgraben, wurde bereits die Planungsphase erreicht, welche die Ausschreibung zur Umsetzung der Bauarbeiten ermöglicht. Die Planungsgrundlage für das zentrale Objekt des Projektes, die ehemalige Kommandantur, soll jedoch erst im Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein.

In Abstimmung mit den potentiellen Fördermittelgebern, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) und der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM), wurde daher beschlossen, das Gesamtprojekt in zwei Teilprojekte zu unterteilen, um zeitnah mit der Umsetzung der Planungsleistungen fortsetzen zu können. Im Rahmen der beiden Teil-Projekte muss ein in sich abgeschlossener und selbständig nutzbarer Bauabschnitt im Rahmen des Gesamtvorhabens realisiert werden. Die erste Phase sieht Folgendes vor:

  • Restaurierung der historischen Stützmauer mit der einzigartigen Betoninschrift, die von den Häftlingen des Lagers angefertigt wurde;
  • Errichtung einer Installation auf dem Fundament der ehemaligen Kommandantenvilla und Gestaltung des Villengeländes;
  • Ertüchtigung und infrastrukturelle Anpassung der Außenanlage der künftigen Gedenkstätte, einschließlich der Reparatur der Brücke über den Mühlgraben, Verbesserung der Gehwege und Bau eines neuen Parkplatzes.

 

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen hat das SMWK insgesamt rund 1,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Bauarbeiten für diesen Abschnitt sollen im November 2024 beginnen und bis Dezember 2025 abgeschlossen sein. Dadurch können die im sächsischen Landeshaushalt für das Gedenkstättenprojekt eingeplanten PMO-Mittel maximal genutzt werden. Die Finanzierung der PMO-Maßnahmen muss bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Aus diesem Grund war vor allem diese Projektaufteilung der Gesamtmaßnahme notwendig.

Parallel zur Umsetzung der ersten Phase wird die Stadt weiter an den Vorbereitungen für die zweite Phase arbeiten, die die Sanierung des Hauptgebäudes der künftigen Gedenkstätte sowie die Entwicklung und den Aufbau der Dauerausstellung umfasst.

Das SMWKT und die BKM haben in einem Koordinierungsgespräch am 26. Juni 2024 bekräftigt, dass Mittel für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden sollen. Die praktische Umsetzung dieses Teilprojektes soll im nächsten Frühjahr beginnen, die Bauarbeiten bis Mai 2027 abgeschlossen sein. Die Stadt Frankenberg/Sa. plant, die künftige Gedenkstätte zu diesem Zeitpunkt in die direkte Verantwortung und Betreibung durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zu überführen. Es wird mit mehreren Tausend Besuchern im Jahr gerechnet.

Bei allen vorbereitenden Maßnahmen arbeitet die Stadt eng mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zusammen, die neben fachlicher und organisatorischer Unterstützung auch die wissenschaftliche Begleitung des Projekts fördert. Ein wichtiger Indikator für die Aufmerksamkeit der Stiftung für das Vorhaben war die Einberufung eines Vertreters der Stadt Frankenberg/Sa. in den Beirat der Stiftung, die im Mai 2024 erfolgte.

Die Gesamtmaßnahme wird durch das SMWK und BKM durch Fördermittel voll finanziert.

 

Pressestelle
Stadt Frankenberg/Sa.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. 

Künstlerische Forschung

Seit 2023 untersucht die Künstlerin Friederike Altmann das Gelände der Gedenkstätte KZ Sachsenburg. Sie wendet dafür eine Methode künstlerischer Forschung an, die sie von 2015 bis 2023 im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück entwickelt hat. In behutsamer, haptischer Recherche nähert sie sich den Materialien des Ortes und erschließt so historische, soziokulturelle und ästhetische Schichtungen. Daraus resultieren eindringliche, auch sinnliche Werke, die den repressiven Alltag des Lagers für uns verstehbar machen - auf eine nonverbale, intuitive Weise. Auf der Homepage der Stadt unter der Rubrik „Bildung“ sowie auf Instagram (kz_sachsenburg_gedenkstaette) werden künftig Einblicke in Friederike Altmanns Arbeit in Sachsenburg vorgestellt.

 

Konzept für die künftige Gedenkstätte -Konzentrationslager Sachsenburg-
270kB
Unterlagen Wettbewerb - Rückfragenkatalog
Aktuelle Information für alle Wettbewerbsteilnehmer*Innen

Ergebnisse der Jurysitzung vom 08./09.06.2021

Sehr geehrte Teilnehmer*innen am Wettbewerb,

am Dienstag, den 08.06.2021 sowie am Mittwoch, den 09.06.2021 hat das Preisgericht zur Ermittlung der Siegerentwürfe im Rahmen des ausgelobten Wettbewerbes getagt.

Es waren 64 Wettbewerbseingänge zu verzeichnen.

Im Rahmen der Sitzung wurden folgende eingereichte Entwürfe seitens des Preisgerichtes prämiert:

1. Preis - "Annäherung in Zahlen" 

Georgi Architektur+Stadtplanung GmbH, Alexander Georgi und Christiane Kleinhempel, unter Mitwirkung von Felix Messing und Franziska Nürnberger
aus Chemnitz

-Erläuterungen Siegerentwurf

-Präsentationspläne Siegerentwurf

2. Preis - "Nach oben offene Käfig-Raum-Struktur aus Stahlstangen" 

Peter Alt Architekten Stadtplaner, Peter Alt, aus Saarbrücken und Paul Pattay aus Sankt Ingbert, unter Mitwirkung von Christian Becking aus Saarbrücken

-Entwurf 2. Platz

-Erläuterungspläne 2. Platz

3. Preis - "Der Echoraum der Geschichte"

Aleksandra Shulevska, Kristof Schlüßler, Nikolai von Rosen, unter Mitwirkung von Chiara Carrera und Hannes Hehemann, aus Berlin und Jonatan Banz, aus Cully (Schweiz)

-Präsentationsplan dritter Platz

Ankauf - "Die Blaupause - Verwandlung in ein skulpturales Objekt"

de + architekten GmbH, Jan Dilling und Claudia Euler, und Simon Wachsmuth
aus Berlin

- Präsentation "Die Blaupause - Verwandlung in eine skulpturales Objekt"

Ankauf - "Ruine mit Baumpflanzung"

Jordi Keller Pellnitz Architekten, Prof. Dr. Alexander Pellnitz und Marc Jordi, unter Mitwirkung von Nandor Kovac und Yannick Langer
aus Berlin

- Präsentation "Ruine mit Baumpflanzung"

Vielen Dank an dieser Stelle allen teilnehmenden Entwurfsverfasser:innen sowie dem Preisgericht. Ausführliche Informationen zu den Wettbewerbsergebnissen folgen.

Eine Ausstellung aller eingereichten Arbeiten ist unter Beachtung der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung geplant.

Den Sieger:innen und Platzierten die herzlichen Glückwünsche.

Link zum ausführlichen Beitrag: https://www.frankenberg-sachsen.de/details.htm?newsID=179FA160764

 

___________________________________________________________________________

Termin der Jurysitzung festgelegt

Sehr geehrte Teilnehmer*innen am Wettbewerb,

nach Abstimmung mit dem Preisgericht wurde ein Termin der Jurysitzung festgelegt. Die Jury wird zu den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen am 08. und 09.06.2021 tagen.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Jurysitzung in Terminfindung

Sehr geehrte Teilnehmer*innen am Wettbewerb,

aufgrund der Corona-bedingten Regelungen konnte bisher noch kein SItzungstermin der Preisjury duchgeführt werden. Derzeit findet eine Terminabstimmung für eine Sitzung im April statt, in Abhängigkeit von den dann geltenden Regelungen. Der Termin wird schnellstmöglich an dieser Stelle bekannt gegeben.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Verschiebung der Preisgerichtssitzung auf März 2021

Sehr geehrte Teilnehmer*innen am Wettbewerb,

wir bedanken uns bei Ihnen allen herzlich für die Beteiligung am Wettbewerb.
Es sind 64 Wettbewerbsbeiträge eingegangen. Diese haben nunmehr die Vorprüfung durchlaufen. Die Vorprüfung wurde termingerecht abgeschlossen, die Unterlagen sind zusammengestellt. Es liegt ein einhundertfünfzigseitiger Vorprüfbericht zur internen Verwendung für das Preisgericht vor.

Das Gremium der Vorprüfer ist beeindruckt von der Vielfältigkeit der Lösungsvorschläge und von der Sorgfalt und Tiefgründigkeit mit der sich der überwiegende Teil der Wettbewerbsbeiträge diesem sensiblen Thema angenähert hat.

Leider erlauben es die gegenwärtigen Umstände mit den geltenden Infektionsschutzregelungen nicht, am 30.11. und 01.12.2020 eine reguläre Jurysitzung als Präsenzveranstaltung mit allen Preisrichtern, Sachverständigen und sonstigen Teilnehmern gemäß Auslobung durchzuführen. Alle alternativen Möglichkeiten wie Online-Veranstaltung oder Arbeit in kleineren Gruppen wurden nach sorgfältiger Abwägung verworfen. Sie würden nicht die offene Plattform einer konstruktiven und allumfassenden Besprechung der Wettbewerbsarbeiten in dem Expertengremium bieten, wie die Auslober und die Vorbereitungsgremien es sich wünschen.

Die heutige Jurysitzung wurde folglich aus Verfahrens- und Beteiligungsgründen, aus Gründen der ordnungsgemäßen Diskussionen sowie aus Gründen der Wertschätzung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge und der Fairness der gleichwertigen Beurteilung aller Arbeiten abgesagt.

In Abstimmung mit dem Bürgermeister wurde entschieden, den Zeitplan des Verfahrens zu schieben. Derzeit ist es geplant, die Situation über die Wintermonate zu beobachten, neue Regelungen und die Entwicklung des Infektionsgeschehens abzuwarten und Ende Januar mit einer neuen Terminabfrage in der Runde der Preisgerichtsteilnehmer*innen zu starten.

Wir bedauern es sehr, damit weiterhin alle in Spannung zu halten über den Ausgang des Verfahrens. Bitte haben Sie noch etwas Geduld!

Wir hoffen auf Ihr Verständnis in dieser einmaligen und unvorhergesehenen Situation.

Wir freuen uns auf den Fortgang der Dinge im neuen Jahr und wünschen Ihnen alles Gute, vor allem, bleiben Sie gesund!

 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wettbewerbsauslobung „Kommandantenvilla“ - Jurysitzung verschoben 

Die geplante Sitzung des Preisgerichtes anlässlich des Ideenwettbewerbs Gedenkstätte KZ Sachsenburg zur Umgestaltung der „Kommandantenvilla“, welche kommende Woche am 30.11. und 01.12.2020 stattfinden sollte, ist abgesagt.

Die Gründe sind vielseitig. 

Die Wettbewerbsbetreuung erhielt bereits mehrere Absagen von Teilnehmern des Preisgerichts aus nachvollziehbaren Gründen. Daraufhin hat die Wettbewerbsbetreuung gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine Online-Durchführung in Erwägung gezogen. Jedoch ist eine Beteiligung aller Jurymitglieder nicht möglich, sodass die Breite der Bewertung, wie Sie angedacht war, nicht durchführbar ist. Die Wettbewerbsbeiträge wurden teilweise mit Modellen unterlegt. Auch ermöglicht eine Online-Veranstaltung keine ausreichende Diskussionsgrundlage, da die Arbeiten nur aus Beschreibungen und digitalen Plänen unterlegt wären. Weiterhin wurde abgewogen, in kleineren Gruppen zu arbeiten. Unter Abwägung einer gewollten vielfältigen Beteiligung im Rahmen der Juryarbeit, würde dieses auch den Anspruch aller nicht nachkommen. So wurden beide Möglichkeiten ausgeschlossen – aus Verfahrens- und Beteiligungsgründen, aus Gründen der ordnungsgemäßen Diskussionen sowie aus Gründen der Wertschätzung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge und der Fairness der gleichwertigen Beurteilung aller Arbeiten.

Letztlich bleibt nur die Option einer Präsenzveranstaltung mit allen Beteiligten. Aufgrund der aktuellen Lage und zum Schutz der Gesundheit aller Beteiligten, ist dies jedoch unter den jetzigen coronabedingten Umständen und der vielfältigen Besetzung der Jury nicht machbar.

Zusammengefasst hat die Abwägung der benannten Gründe zur Entscheidung geführt, die Jurysitzung abzusagen und den Zeitplan des Verfahrens zu schieben.

Die Entscheidung ist den Verantwortlichen im Gesamtprozess nicht leicht gefallen, jedoch hat die Gesundheit aller Vorrang. Zum jetzigen Stand liegen 64 Arbeiten zur Bewertung durch die Jury vor. Die Vorprüfung ist mittlerweile abgeschlossen.

Die Situation soll über die kommenden zwei Monate beobachtet werden. Ende Januar wird eine neue Zeitschiene festgelegt.

 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Die Ortsbegehung und das Kolloquium finden am Dienstag, 01.09.2020 in Sachsenburg statt:

Beginn: 14:00Uhr
Treffpunkt: Platz an der Fischerschänke Sachsenburg
Adresse: An der Zschopau 1, 09669 Frankenberg/Sa., Ortsteil Sachsenburg
Dauer: ca. 2 bis 3 Stunden
Anreise mit ÖPNV: möglich mit Bus Nr. 675 ab Bahnhof Frankenberg (stündlich)

Die Teilnahme ist fakultativ. Die geltenden Corona-Schutzregeln des Freistaates Sachsen sind bitte zu beachten.

Die Beantwortung der Rückfragen erfolgt im Block bis zum 14.09.2020 auf dieser Plattform. 

 

Information for all competition participants:

The site inspection and the colloquium will take place on Tuesday, 01.09.2020 in Sachsenburg:

Start: 14:00h
Meeting place: Place at the Fischerschänke Sachsenburg
Address: An der Zschopau 1, 09669 Frankenberg/Sa., Sachsenburg
Duration: approx. 2 to 3 hours
Arrival by public transport: possible with bus no. 675 from Frankenberg railway station (hourly)

The participation is optional. Please observe the applicable Corona protection rules of the Free State of Saxony.

Questions will be answered in block on this platform until 14.09.2020.

 

Ausschreibungsunterlagen Ideenwettbewerb "Kommandantenvilla"

Die Stadt Frankenberg/Sa. lobt einen internationalen Ideenwettbewerb für Architekten und Künstler sowie interdisziplinäre Teams mit Erfahrungen in ganzheitlicher oder memorialer Ausstellungsgestaltung bzw. interdisziplinäre Gestalter- und Projektteams aus, mit dem Ziel, die baulichen Überreste der „Kommandantenvilla“ des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ) Sachsenburg in quantitativer und qualitativer Hinsicht bestmöglich zu sichern und als Teil der Gedenkstätte umzugestalten. 

In Sachsenburg wurde im Jahr 1933 von den Nationalsozialisten (NS) in den Werksanlagen der vormaligen Spinnerei ein „Schutzhaftort“ errichtet, der bis 1937 als Konzentrationslager ausgebaut und betrieben wurde. Das frühe KZ Sachsenburg steht exemplarisch für den NS-Terror, zeigt es doch charakteristische Züge des kontinuierlichen Aufbaus eines Systems, welches später andernorts in großen Vernichtungslagern mit Grausamkeit und menschenverachtenden Methoden auf die Spitze getrieben wurde. Während des gesamten Zeitraums von 1933 bis 1937 wurden ca. 10.000 Gefangene im KZ Sachsenburg inhaftiert.

Das Gebäudeensemble wurde von 1937 bis 1990 wieder als Produktionsstandort genutzt. Es ist daher weitgehend erhalten.

Die vorhandene Gedenkstätte soll umfassend ausgebaut werden. Das inhaltliche Konzept wird dabei die Häftlinge, ihr Leiden und Sterben sowie ihre Erfahrungen des Überlebens im NS-Terror in den Mittelpunkt stellen. Es wird ein Erinnerungsort geschaffen, der eine hohe Authentizität aufweist und am originalen Platz das Leben der Opfer und der Täter erfahrbar macht.

Der Gebäudebestand des Areals ist nahezu erhalten. Zu dem Ensemble gehört unter anderem die alte Fabrikantenvilla, die von 1933-37 als „Kommandantenvilla“ das zentrale Element der NS-Macht und einen konkreten Täter-Ort darstellte. Sie ist noch vorhanden, jedoch in einem solch schlechten baulichen Zustand, dass nur ein Teilerhalt unter Beachtung von denkmalbehördlichen Auflagen als umsetzbar eingeschätzt wird. Erschwerend kommt die Lage im Hochwassergebiet hinzu.

Aufgabe des Wettbewerbes ist es, Ideen und Konzepte vorzulegen, mit deren Hilfe die baulichen Reste der Villa als bedeutender Teil der zu errichtenden Gedenkstätte dauerhaft erhalten bleiben.

Da der Erhalt der Bausubstanz nur in Teilen möglich sein wird, werden künstlerische und besondere architektonische/landschaftsarchitektonische Überformungen erwartet, die das historische Gebäude und das unmittelbare Außengelände wahrnehmbar machen. Es ist von einem teilweisen Erhalt des Hauses auszugehen. Eine komplette Sanierung wird aufgrund des schlechten, ruinösen Zustandes der Bausubstanz sowie der Statik des Gebäudes ausgeschlossen.

Für die Neugestaltung im Rahmen einer baurechtlichen Umsetzung sind alle Materialien und Techniken zugelassen, die an diesem Ort im Freien und ohne permanente Betreuung überdauern können. Eine Überdachung /Teilüberdachung ist konzeptabhängig möglich, wird jedoch nicht gefordert.

Die Angemessenheit der Lösungen in Bezug auf die Wiedererkennbarkeit des Gebäudes, dem Wirken im Gesamtgedenkstättenkontext und für eine dauerhafte Nutzbarkeit als Teil des Ausstellungsgeländes in einem weitläufigen Freiraum ist dabei für die Auslober von besonderer Wichtigkeit. Das Vorhaben muss im Rahmen des §63 Sächsische Bauordnung genehmigungsfähig sein. Dabei sind insbesondere die Anliegen des Denkmal- und Hochwasserschutzes zu beachten.

Wesentliche Anforderungen des Ideenwettbewerbs sind, neben dem Ausbau eines begehbaren Plateaus, der Erhalt von Blickachsen und Blickperspektiven zum Lagergelände sowie die Prüfung des Umgangs mit den historischen Überresten des Gebäudes, ggf. unter Etablierung einer Besucherführung. Ausstellungs- und Seminarräume werden in anderen  Gebäuden ausreichend Platz haben.

Es ist vorgesehen, eine oder mehrere Ideen zu prämieren und diese gemeinsam mit den Autoren in den nächsten Jahren umzusetzen.

Diese Maßnahme wird finanziert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
 

Hier können Sie sich die Wettbewerbsunterlagen herunterladen:

https://www.dropbox.com/sh/q4gfbepsx2x8vrj/AADhGuYTGfu05X0KYs82XDTOa?dl=0

Tender documents idea competition "Kommandantenvilla"

Sachsenburg Concentration Camp Memorial Site – Project design of the ‘Kommandantenvilla’ (Commandant’s Mansion)

The town of Frankenberg in Saxony extends an invitation to tender for an international ideas competition for architects and artists as well as interdisciplinary teams with experience in holistic or memorial exhibition design – or interdisciplinary designer and project teams – with the goal of preserving the architectural remains of the ‘Commandant’s Mansion’ of the former Sachsenburg concentration camp in a way that ensures the best-possible quantitative and qualitative outcome, remodelling it as part of the Sachsenburg Memorial Site.

The National Socialists (NS) converted the plant facilities of a former spinning mill in Sachsenburg into a 'preventive detention' establishment in 1933, developing it into a concentration camp that was in operation until 1937. The early Sachsenburg concentration camp is paradigmatic for NS terror, demonstrating as it does the characteristic traits of the continuous elaboration of a system that was later carried to the ultimate extreme of the atrocities and inhumanity of the systems on which the large extermination camps operated. About 10,000 prisoners were interned at Sachsenburg concentration camp over the entire period from 1933 to 1937.

The ensemble of buildings was again used as a manufacturing site from 1937 to 1990 and is largely intact for this reason.

The existing memorial site is to be extensively developed. The content of the concept should address, first and foremost, the prisoners, their suffering and deaths as well as their experiences in surviving NS terror. A highly authentic memorial site is to be created, making, at the original location, the lives of the victims and perpetrators palpably real for the visitors to the site.

Nearly all of the architecture at the site has survived. The old mansion of the factory owner is one of the several buildings making up the ensemble. From 1933 to 1937 it was a keystone of NS power and hence represents a concrete site for perpetrators of NS crimes as the ‘Commandant’s Mansion’. The mansion still exists, but it is in such a poor state that assessments claim it can only be partially preserved in keeping with the requirements for the protection of listed buildings. A further complication is its location on a flood plain.

The aim of the competition is the presentation of ideas and conceptions that underpin permanently saving the architectural remains of the mansion as an important part of the memorial to be built.

Because only sections of the architectural remains can be rescued, artistic and special architectonic/landscape architectonic reshaping are expected that highlight awareness of the historical building and the immediate grounds. The assumption is that the mansion can be partially preserved. A total overhaul of the mansion is out of the question because of the ruinous state of the building structure and materials as well as the statics of the building.

For a building-code compliant redesign, all materials and techniques are allowed that are lasting at this site under outdoor conditions and that do not need permanent maintenance. Proposals may include roof protection either partially or completely if the like fits in with the overall concept, but this is not a requirement.

The awarding authority is especially looking for fitting solutions that maintain the recognizability of the building while appropriately and effectively melding the redesign of the ‘Commandant’s Mansion’ with the overall memorial site context, ensuring that it can be used long-term as part of the exhibition grounds in a large open space. The proposal must be approvable within the framework of §63 of Saxony’s building code. In particular the demands of listed buildings and flood protection must be attended to.

Fundamental demands of the ideas competition are, besides the construction of an accessible plateau, the preservation of the viewing axes and views toward the concentration camp grounds as well as investigating options of how best to attend to the historical remains of the villa, potentially from the angle of guided tours for visitors. There will be sufficient space for exhibition and seminar rooms in other buildings.

The competition foresees awarding a prize to one or several ideas and implementing them together with the authors in the coming years.

This measure will be financed by the Stiftung Sächsische Gedenkstätten from tax revenues on the basis of the budget adopted by the members of the Saxon State Parliament.

You can download the complete tender documents here:

https://www.dropbox.com/sh/q4gfbepsx2x8vrj/AADhGuYTGfu05X0KYs82XDTOa?dl=0 

Anhänge / attachments
169kB